In einer Juninacht des Jahres 1993 schneidet eine junge Frau in einem Wutanfall ihrem Mann den Penis ab. Die gegensätzlichen Aussagen von John und Lorena Bobbitt bestimmen die weltweiten Schlagzeilen und den Gerichtssaal. Das Land ergreift in einem neuen Geschlechterkampf Partei und stillt seine Sensationsgier ununterbrochen mit Neuigkeiten.

Vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen, wurde John berühmt, während Lorena Jahrzehnte im Gefängnis drohten. Die Kameras verfolgten, wie die Anklage sie als eifersüchtige Lügnerin und Diebin darstellte. Auch wenn John kein ergiebiger Zeuge war und ihre Anwälte Jahre des Missbrauchs nachwiesen, schien es kaum möglich zu beweisen, dass sie unzurechnungsfähig war, als sie den Penis abschnitt.

Als Lorenas Prozess fortgesetzt wurde, war allen klar, dass sie missbraucht worden war. Aber war sie unzurechnungsfähig, als sie John angriff? Millionen verfolgten ihre Aussage zur Tatnacht. Ihre Anwälte mussten beweisen, dass sie unter dem Einfluss eines "unwiderstehlichen Impulses" stand, eine Strategie die selten aufging. Als alles gegen sie sprach, trat eine überraschende Zeugin auf.

Millionen Zuschauer wollten sehen, welches Schicksal Lorena erwartete. Würde sie schuldig gesprochen und abgeschoben werden oder freigesprochen und neu anfangen können? John und Lorena nahmen ganz unterschiedliche Wege - John, auf der Jagd nach dem Ruhm, geriet in eine selbstzerstörerische Abwärtsspirale, während Lorena ihr Martyrium verarbeiten musste, ganz gleich nach welchem Urteil.